Das Boxen ist ein sehr alter Sport, der in Form von Faustkämpfen bereits in den Jahren um 3.000 v. Chr. in Ägypten bekannt war. Heute lässt sich belegen, dass diese Kämpfe zum Zweck der Unterhaltung der Schaulustigen ausgetragen wurden und dass sich das Boxen von Ägypten aus seinen Weg in den ägäischen Raum bahnte. Bei den Olympischen Spielen der Antike fand das Boxen erstmals im Jahre 688 v. Chr. seinen Platz, nämlich bei den 23. Spielen in Griechenland. Auch im antiken Rom, in Indien, China, Russland und Korea sowie bei den Ureinwohnern der Kontinente Afrika und Amerika wurden als Teil von Zeremonien Faustkämpfe ausgetragen, wie Funde besagen. Doch hatte diese Form des Kampfes mit Fäusten nichts mit dem heutigen Boxen zu tun, Regeln gab es in den Wettbewerben so gut wie keine. Das Boxen, wie wir es heutzutage kennen, entwickelte sich aus den Preiskämpfen in England im 17. und 18. Jahrhundert.
Boxen kommt von „to box“, dem englischen Verb für „jemanden schlagen“ oder „mit Fäusten schlagen“. Ab etwa dem 18. Jahrhundert tauchte das Wort boxen auch in unseren Gefilden auf und mischte sich unter den deutschen Wortschatz. Während die Sportart als Boxen bekannt ist, wird mancherorts auch der Ausdruck „Faustkampf“ benutzt, was jedoch etwas altertümlicher oder auch als Ausdruck gehobener Sprache anmutet. Gehoben wirkt der Sport auf den ersten Blick nicht, doch geht es beim Boxen normalerweise fair zu, die Regeln des Sports sind klar festgelegt. Trotz Fairness ist die Sportart als rabiat bekannt: Beim Boxen geht es schließlich darum, dass sich zwei Gegner gegenseitig mit Fäusten bekämpfen. Ziel ist es dabei, möglichst viele Treffer zu erzielen oder den Gegner komplett außer Gefecht zu setzen. Der „Knockout“ bedeutet dabei sinngemäß so viel wie „herausschlagen“ (aus der Gegenwart), „jemanden bewusstlos schlagen“.
Damit der Sport trotz aller Härte cool bleibt, sind die Kontrahenten mit an der Außenseite stark gepolsterten Handschuhen ausgestattet. Voraussetzung für einen fairen Kampf ist auch, dass die beiden Gegner der gleichen Gewichtsklasse angehören. Fliegengewicht, Federgewicht, Leichtgewicht, Mittelgewicht, Schwergewicht und Superschwergewicht: In diese Klassen teilt sich der Boxsport. Ein Ringrichter überwacht den Kampf über die einzelnen Runden hinweg, welche bis zu drei Minuten andauern. Für die Entscheidung des Kampfes und den Abbruch der Runde können für den Ringrichter verschiedene Gründe vorliegen. Der Gegner kommt nicht mehr auf die Beine, ist unfähig den Kampf weiter zu führen. Oder eine wichtige Regel wurde verletzt. Oder einer der beiden Kämpfer signalisiert sein Aufgeben. Oder eine Entscheidung nach Punkten liegt vor. Die Basisregeln des Boxsports wurden Mitte des 19. Jahrhunderts als „Queensberry-Regeln“ festgelegt.
Im Boxkampf sind nur Schläge erlaubt, die mit geschlossener Faust erfolgen. Kein anderer Teil des Körpers darf zum Boxen eingesetzt werden, sonst gilt der Schlag als Foul. Schläge unter die Gürtellinie sind beim Boxen ausnahmslos verboten. Der Schlag darf auf die Vorderseite des Kopfes erfolgen, auf den Hals oder auf den Bauch. Trifft ein Schlag die Arme oder die Handschuhe des Gegners, so gibt es dafür keine Punkte. Sollten sich die Gegner ineinander verkeilen, so muss der Ringrichter sie trennen. Eigentlich ist das ineinander Verkeilen nicht erlaubt, wird aber relativ locker gesehen. Manchmal wird es aktiv angewendet, um eine ungünstige Entfernung zum Gegner aufzugeben und sich durch die nachfolgende Trennung wieder neu positionieren zu können. Manchmal ist es aber auch nur ein passives Zeichen der Erschöpfung. Bei zu großer Häufigkeit gibt es allerdings Verwarnungen oder auch Punktabzüge durch den Ringrichter, der einen fließenden Kampf sicherstellen muss.